Warum Schräglage

Wir, Karin und Wolfgang, haben 2004 das erste Mal bei einem Fahrertraining auf der Rennstrecke teilgenommen, durch Zufall bei Schräglage. Vorab gesagt: Es war ein tolles Erlebnis. Zwei Straßenfahrer buchten wir den Termin in Brünn in der Gruppe Grün mit Instruktor. Aufgeregt und absolut ohne Vorwissen kamen wir im Fahrerlager an – ehrfürchtig ob der MotoGP-Strecke. Was wir in diesen drei Tagen dann von den Instruktoren gelernt haben, war beeindruckend. Wir hielten uns für erfahrene Straßenfahrer und mussten einsehen, dass wir keine Ahnung hatten zum Beispiel vom richtigen Bremsen oder der Technik für ein schnelles Ausweichmanöver! Auf der Heimfahrt war uns klar – wir sind Feuer und Flamme für diesen Sport - wir müssen sofort wieder auf die Rennstrecke.

Wir buchten Rijeka bei einem anderen Veranstalter. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass es keine eigene Instruktor-Gruppe gäbe aber Einzelinstruktoren vor Ort zu buchen wären. Wir waren dennoch sehr zuversichtlich, schließlich hatten wir ja schon drei Tage Training hinter uns. Das Erlebnis war sehr ernüchternd. Ausgerüstet mit leuchtend gelben T-Shirts, die uns lt. Veranstalter für die anderen Fahrer als Einsteiger kennzeichnen sollten, mussten wir schnell einsehen, dass uns drei Tage Rennstrecke nicht zum Profi gemacht haben und dass bei diesem Veranstalter auf langsame Fahrer oder sichtbar gemachte Einsteiger keine Rücksicht genommen wird. Der Spaß war bald verflogen. Karin traute sich nach mehrmaligem Körperkontakt mit anderen Fahrern schlussendlich gar nicht mehr auf die Strecke.

Auf der Heimfahrt sprachen wir über die beiden Veranstaltungen: Warum hatte uns die Veranstaltung in Brünn so gut und in Rijeka so gar nicht gefallen. Wir waren uns einig: Wir wollten ab jetzt nur mehr mit Schräglage fahren und uns in der Instruktor-Gruppe ausbilden lassen. Ein weiterer großer Punkt war der rücksichtsvolle Umgang auf der Strecke, die freundschaftliche Atmosphäre im Fahrerlager und das nette Team von Schräglage, das uns so herzlich willkommen geheißen hatte.

Die Jahre vergingen, Wolfgang wurde Instruktor bei Schräglage und übernahm später die Organisation des Instruktorenteams nachdem Roland, Wolfgangs erster und – wir sind uns einig -bester Instruktor und guter Freund, aus dem Team ausgeschieden war. Karin half Anita immer mehr im Race Office. Wir verbrachten unsere gesamte Freizeit mit Schräglage auf der Rennstrecke, um unsere Batterien vom Berufsalltag wieder aufzuladen. Dies funktioniert hervorragend, da man von der ersten Minute voll dieses Hobby genießt.

2019 wollte Anita in den verdienten Ruhestand gehen und die Firma verkaufen. Wenn ein Fremder Schräglage gekauft hätte, wäre es nur noch ein Rennveranstalter geworden, von denen es aus unserer Sicht schon genug gibt. Wir waren beide beruflich sehr eingespannt, waren aber der Meinung, dass Schräglage, wie es Anita aufgebaut hat, in dieser Form weiter bestehen bleiben MUSS. Der Schräglage-Spirit – Ausbildung, faires Verhalten auf der Strecke und die familiäre Atmosphäre im Fahrerlager - der uns so begeistert hat, wäre verloren gegangen. Daher war uns schnell klar - wir übernehmen mit 2020 Schräglage.

Wir möchten auf diesem Wege Anita für ihren Mut und ihre Weitsicht danken, mit der sie Schräglage aufgebaut und in die richtigen Bahnen gelenkt hat. Wir werden diesen Gedanken weiterführen und bewahren.

Es gibt sicher profitablere Wege, Rennstreckenveranstaltungen durchzuführen, es gibt aber keinen kundenorientierteren und familiäreren Weg – das ist unser Weg – der SCHRÄGLAGE-Weg 😉.


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